“Wir trauern mit den Familien und Angehörigen der Opfer. Unsere Gedanken sind bei ihnen, wie auch unsere Wünsche und Hoffnungen bei den Verletzten.” HR Dipl.-Päd. Rudolf Mair, Bildungsdirektor für Salzburg.
Die heutigen Ereignisse in Graz lösen in ganz Österreich große Fassungslosigkeit und Betroffenheit aus. Gerade für junge Menschen sind sie verstörend, belastend und schwer zu verarbeiten.
Expertinnen und Experten empfehlen dazu folgendes:
- Faktenbasiert darüber sprechen.
Das Ereignis oder den Grund dafür soll vor junge Menschen nicht verheimlicht oder verharmlost werden. Unsicherheit erzeugt noch mehr Angst.
Sprechen Sie mit Ihrem Kind ehrlich, faktenbasiert und altersentsprechend darüber, ohne zu beschönigen oder zu dramatisieren.
Auch Eltern und Lehrkräfte können und sollen ihre eigene Betroffenheit äußern. Wenn Erwachsene ihre eigenen Ängste verstecken, löst das Unsicherheit bei Kindern und Schüler/innen aus. Äußert die eigenen Gefühle, ohne schutzlos und ausgeliefert zu wirken. Bleibt bei den Fakten.
- Alle Gefühle sind erlaubt.
Jedes Kind geht mit derartigen Ereignissen individuell um und zeigt seine Emotionen anders. Lasst alle Gefühle zu: Trauer, Angst, Wut, Frustration, Ärger - alles darf sein und ist völlig normal. Nehmt diese Gefühle ernst und spielt sie diese auf keinen Fall herunter. Wenn Kinder spüren, dass jemand für sie da ist, können sie besser zur Ruhe kommen und die Ereignisse verarbeiten.
- Fragt nach.
Fragt, wie es den jungen Menschen im Speziellen damit geht bzw. was sie oder er wissen möchte. Lasst das Kind auch selbst sagen, was es gerade braucht, um sich besser zu fühlen.
Beantwortet Fragen wahrheitsgemäß. Wenn ihr etwas selbst nicht beantworten könnt, sagt das ehrlich. Kinder unter zehn Jahren sollten nicht allein Nachrichtensendungen ansehen.
Hier empfiehlt es sich, gemeinsam kindgerechte Informationen einzuholen. Tageszeitungen bieten mittlerweile speziell für Kinder aufbereiteten Content zu derartigen Themen. Eine Google Suche lohnt sich. Mit Jugendlichen solltet ihr euch die Berichterstattung gemeinsam ansehen, zeigt ehrlich eure Gefühle und tauscht euch aus. Bei Fragen recherchiert gemeinsam.
- Bewusst Nachrichtenpausen einlegen.
Derartige Geschehnisse sind in den Medien und der Öffentlichkeit meist über einen längeren Zeitraum hinweg omnipräsent.
Es ist wichtig und richtig, sich darüber zu informieren und ganz normal, dass man davon betroffen und mitgenommen ist. Ganz wichtig ist aber auch - nicht nur für Kinder und Jugendliche - sich dazwischen bewusst eine Pause von der Berichterstattung zu gönnen, um zur Ruhe zu kommen und den Overload an Nachrichten zu verdauen.
Auch Ablenkung und Zerstreuung durch eine gemeinsame Aktivität, wie etwa einen Spaziergang, ein Brettspiel, etc. tun in solchen Momenten gut.
- Holt euch Unterstützung.
In derartigen Ausnahmesituationen sind Ängste, Ohnmachtsgefühle oder Unsicherheiten ganz normal - auch für Erwachsene.
Solltet ihr das Gefühl haben, allein damit nicht zurecht zu kommen, zögert nicht, euch Hilfe zu holen!
- Im Bundesland Salzburg steht die Schulpsychologie ab sofort bis einschließlich Freitag, 13.06.2025 telefonisch und vor Ort in allen Beratungsstellen zur Verfügung. Eine Terminvereinbarung ist NICHT notwendig.
- In unserer Linksammlung findet ihr alle wichtigen Nummern und Informationen.
Elterninfo Wie spreche ich über Amok (425 Byte)
- Für alle jungen Menschen stehen die Expertinnen der Notrufnummer 147 rund um die Uhr, kostenlos und anonym zur Verfügung.
- Ö3-Kummernummer seit 14.00 Uhr erreichbar. In persönlichen Krisensituationen gibt es in Österreich zahlreiche Stellen, die unbürokratisch und kostenfrei Hilfe anbieten, auf der Ö3-Homepage findet sich ein Überblick:
- Rat auf Draht Notrufnummer: 147
- Wie man Kinder nach Extremsituationen unterstützen kann – Jugendrotkreuz
Quelle: Rat auf Draht, elternseite.at